Entstehungsgeschichte des Benedikt-Pilgerweges
Im Jahre 1787 hatte Kaiser Josef II. das 1091 von Engelbert von Spanheim begründete Kloster St. Paul im Lavanttal aufgehoben. 1809 wurde das Kloster durch Mönche, die aus St. Blasien im Schwarzwald vertrieben wurden (Säkularisation geistlicher Herrschaften in Deutschland) und die im Stift Spital am Pyhrn für zwei Jahre Zwischenstation gemacht hatten, wiederbesiedelt. Am 15. April d.J. um sieben Uhr abends wurden Fürstabt Dr. Berthold Rottler und 40 Mönche in St. Paul mit Böllerschüssen herzlich empfangen.
Zum 900-Jahr-Gründungs-Jubiläum 1991 hatte sich eine Kärntner Delegation mit 40 Personen (in Mönchskutten) als Werbe-Idee für die "1. Kärntner Landesausstellung" auf den Weg vom ehemaligen Benediktinerkloster St. Blasien nach St. Paul gemacht.
Als die Kärntner Landesregierung für 2009 eine Europa-Ausstellung anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Wiederbesiedelung an das Stift St. Paul im Lavanttal vergab, war der Konvent bestrebt, auch ein nachhaltiges Projekt zu initiieren und damit der Europa-Ausstellung auch einen spirituellen Rahmen zu geben. Dies traf sich mit dem Projekt einer kleinen Arbeitsgruppe unter der Führung des St. Pauler Gymnasiallehrers Mag. Ernst Leitner.
Von 20. – 26. April 2009 marschierten 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in sieben Etappen von Kloster zu Kloster über Admont und Seckau nach St. Paul und zogen zur Festmesse anlässlich der Eröffnung der Europaausstellung in die Stiftskirche ein.
"Unvergessliche Momente – der herzliche Empfang in den Etappenorten, die mediale Aufmerksamkeit der TV-Teams, aber vor allem der spirituelle Tiefgang, schufen zwischen den Pilgern – u.a. den 79-jährige Hans Maier (+ 2020) aus St. Paul - eine starke Gemeinschaft."
Aus der positiven Erfahrung entschloss man sich, darüber hinaus einen neuen Pilgerweg zu schaffen: den Benediktweg – benannt nach dem heiligen Benedikt, dem Patron Europas – quer durch Europa vom Mutterkloster Montecassino bis Pluscarden, dem nördlichsten Benediktinerkloster in Schottland. Zur Entwicklung des Projekts wurde der Verein "Benedikt be-WEG-t" ins Leben gerufen, eine Steuerungsgruppe mit Ernst Leitner als Obmann und Stiftsdekan P. Mag. Siegfried Stattmann als geistlichem Mentor. Das Projekt bekam damit einen öffentlich-rechtlichen Charakter, mit dem man den Benediktweg auch in das EU-Leader-Programm einbeziehen konnte.