Die Sprache der Musik
In den Klöstern wurde nicht nur der Gregorianische Gesang gepflegt, auch die Instrumentalmusik erfuhr eine beachtliche Belebung. Viele ursprünglich orientalische Instrumente (Orgel, Psalterium, Fidel, Laute, Schalmei und Trompete) gelangten in der Antike durch die Etrusker und Kelten nach Europa. Die meisten Instrumente des europäischen Orchesters wurden seit etwa 1150 n. Chr. entwickelt: Trompete, Pauke und Posaune (12.-15. Jahrhundert), Violine (15. Jahrhundert), Viola, Violoncello und Kontrabass (16. Jahrhundert), Querflöte, Oboe, Fagott, Klarinette und Waldhorn (17. Jahrhundert) sowie Tuba (19. Jahrhundert).
Große musikalische Sammlungen zeugen heute noch in den Klöstern von der Musikalität der Mönche und der Pflege der Musik in ihren Konventen. Viele namhafte Musiker der Geschichte schrieben im Auftrag der Klöster ihre Werke, und nicht wenige dieser Komponisten sind Äbten oder Mönchen gewidmet. In den Bibliotheken, wie auch in der St. Pauler Stiftsbibliothek, befinden sich zahlreiche wertvolle musiktheoretische Handschriften. Martin Gerbert, Fürstabt von St. Blasien, war einer der bedeutendsten Musikhistoriker aus dem klösterlichen Bereich. Sein gesamter Nachlass befindet sich heute in St. Paul.