Eröffnung der Zusatzausstellung „Wortspektrum“ im Stiftsmuseum im Zuge des St. Pauler Kultursommers mit einer geplanten Lichtshow im Stiftshof.
Programmablauf:
19:30 Uhr: Eröffnung in der Stiftskirche
20:15 Uhr: Führung durch die Sonderschau im Museum
21:21 Uhr: Lichtkunst im Stiftshof
WORTSPEKTRUM
Buchstaben können sprachlos machen. Die Kunst, Worte in Kompositionen zu fassen, deren Schwingungen berühren, ist manchen Sprachvirtuosen als Talent in die Wiege gelegt worden. Nach und nach wurden Buchstaben zu Textpartituren zusammengetragen, die Wörter zum Klingen brachten. Zwei begnadete Kärntner Autorinnen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, treten face á face und erzählen einander aus ihrem Leben. Dabei werden die Geschichten zur großen Literatur und bewegen, polarisieren, schaffen Nachdenklichkeit, Anerkennung und Ablehnung. Sie waren Zeitgenossinnen – Gertrude Schmirger (1900-1975), alias Gerhart Ellert und Christine Lavant (1915-1973) – und doch verband sie wenig, außer die Liebe zu Büchern und dass beide im Lavanttal lebten. Dur und Moll würde man wohl das Klangspectrum nennen, das die Lebenswelten der beiden Wortartistinnen charakterisiert – die eine, die sich historischen Romanen widmete und Persönlichkeiten zum Leben erweckte, denen der Staub der Geschichte anhaftete und die andere, die ihre Gedanken in melancholische Nebel tauchte, um ihnen ein geheimnisvolles Leuchten zu geben, das heute noch wie eine ferne Symphonie zwischen den Zeilen ihrer Gedichte klingt. Beide sind unvergesslich geblieben und schaffen es nach wie vor, Zeitgeister von Heute zu begeistern. Die Ausstellung widmet sich den Lebensgeschichten der großen Töchter Kärntens und schildert ihr Ringen nach Worten, um Gedanken so zu bannen, dass sie ewigkeitstauglich geworden sind. Lyrik und Prosa treten zunächst in den Widerstreit, um sich schließlich zu vereinen und eine Lobeshymne auf ihre Schöpferinnen zu singen, die zu Vorbildern für die Gegenwart geworden sind.
Ausstellungsdauer: 26. Mai bis 31. Oktober 2023